Salam Deutschland - mit Chai' Sabs

Zwischen Gangsta-Rap und Nasheed-Label - REDLION

May 18, 2024 Chai' Sabs Season 1 Episode 70
Zwischen Gangsta-Rap und Nasheed-Label - REDLION
Salam Deutschland - mit Chai' Sabs
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Salam Deutschland - mit Chai' Sabs
Zwischen Gangsta-Rap und Nasheed-Label - REDLION
May 18, 2024 Season 1 Episode 70
Chai' Sabs

Salam Deutschland,

im Podcast erzählt REDLION von seinem Wechsel vom Rap Game zu Nasheeds, um ethische Inhalte zu verbreiten und die Botschaft des Islam zu beleuchten. Er zieht Parallelen zur arabischen Dichtertradition, wo nur bedeutungsvolle Worte über Jahrhunderte Bestand haben, und kündigt die Gründung eines eigenen Labels an.

Folgt uns auf Instagram für mehr Updates: @salamdeutschland.de
Oder über den Newsletter auf: www.commonsplace.de

Show Notes Transcript

Salam Deutschland,

im Podcast erzählt REDLION von seinem Wechsel vom Rap Game zu Nasheeds, um ethische Inhalte zu verbreiten und die Botschaft des Islam zu beleuchten. Er zieht Parallelen zur arabischen Dichtertradition, wo nur bedeutungsvolle Worte über Jahrhunderte Bestand haben, und kündigt die Gründung eines eigenen Labels an.

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SPEAKER_1:

Salam Deutschland, herzlich willkommen zu einer weiteren Folge. Wir sprechen heute mit einem Bruder, der sein Lebenswerk aktuell dafür gibt, Pioniersarbeit für Muslime in deutschsprachigen Raumen zu machen, künstlerisch aktiv ist und vor allem aber auch Möglichkeiten schaffen möchte, damit andere auch dies tun können. Was sich alles dahinter verbirgt, das erfahrt ihr in dieser Folge, bleibt bis zum Ende deswegen dran. Ich wünsche euch viel Spaß mit der Folge und Salam. Bevor wir anfangen, mein lieber Bruder, wir haben immer eine Einstiegsfrage in diesem Podcast und zwar, wenn ich dir jetzt einen Tee anbieten dürfte, welcher wäre das und warum?

SPEAKER_2:

Das wäre grüner Tee mit einem Schuss Cardamom drin, weil den hat mir meine Frau damals gebracht, als ich um die Hand anhalten gegangen bin bei denen. Das war der beste Tee, den ich jemals getrunken hab.

SPEAKER_1:

Aber hat das dich auch was mit deiner Herkunft zu tun, weil du hast ja afghanische Wurzeln. Richtig, richtig. Und dort trinkt man ja auch sehr gerne grünen Tee mit Cardamom, bei manchen sogar noch ein paar Safran-Fäden sozusagen drin.

SPEAKER_2:

Richtig, richtig. Also grüner Tee ist natürlich Standard bei uns, aber ich bin ja auch sehr stark in Hamburg umgeben von Türken und wurde mit schwarzen Tee auch abgeherrt.

SPEAKER_1:

Mit oder ohne Zucker? Dann freut es mich extrem, dich begrüßen zu dürfen, weil wir haben Bruder Redlion bei uns. Ich weiß gar nicht, wo ich... Also ich kann mir vorstellen, Marshal Tabarka, du hast schon eine entsprechende Bekanntheit da, aber ich würde trotzdem die Vorstellung einfach machen. Du hast erwähnt, du bist aus Hamburg, Hamburger Jung, mehr oder weniger dort aufgewachsen, hast zur Schule gegangen, bist dort studiert und neben deinen anderen, ich sag mal unternehmerischen Tätigkeiten hast du, 2017 glaube ich war das, bist du mehr oder weniger als Nasheed-Artist auf die Bühne gegangen, auf die virtuelle Bühne. Damals mit dem Release Al-Furqan und seitdem her mehr als ein Dutzend Lieder. Ich glaube, das erste Album ist dann auch entsprechend rausgekommen und jetzt auch bald für 2024, wenn man das deine Website entnehmen darf, ist schon das nächste dort. Deswegen freue ich mich extrem, dass du heute da bist, Bruder Redlion. Vielleicht dann auch direkt die Einstiegsfrage. 2017 hast du Al-Furqan rausgebracht. Jetzt, ich will nicht fragen, warum machst du das Ganze? Darauf kommen wir gleich zu sprechen. Aber wie ist das zustande gekommen überhaupt dieser dieser Schritt zu sagen, okay, weißt du was, ich nehme was auf. Da ist vielleicht eine Botschaft drin oder eine Kunst, Emotionen, Worte etc., die ich nach draußen enttragen möchte. Wenn du uns vielleicht kurz abholen könntest, wieso ist das 2017 zustande gekommen?

SPEAKER_2:

Ja, also zu damaliger Zeit war ich noch normaler Musiker oder Rapper und wenn man dieses Talent einmal in sich hat und es mag zu schreiben, es mag zu komponieren, seinen Gedanken sozusagen niederzuschreiben, dann möchte man diese Fähigkeit irgendwann, wenn man auch praktiziert und mehr lernt über den Islam auch, dann möchte man das Ganze irgendwann auch nutzen für den Islam. Und diese Vision kam erst relativ spät. Am Anfang dachte man, das ist alles nicht mehr möglich und das funktioniert alles nicht. Das ist eine Sache, die hat man damals gemacht. Sie war verboten und jetzt lest du davon ab, weil du es besser weißt. Aber tatsächlich habe ich in den Jahren vieles gelernt und auch gesehen, dass die Sahaba und viele Persönlichkeiten des Islams in der Geschichte ihre Fähigkeiten, die sie vielleicht früher für das Schlechte genutzt haben, dann irgendwann für das Gute genutzt haben. Und so kam ich dann durch Nasheed Artists global aus England, USA, Kanada, Australien und so weiter, auf die Vocals Only-Schiene. Da habe ich gesehen, dass Leute ohne Instrumente zu nutzen, Musik gemacht haben, die inhaltlich zum Islam, zu Allah, zum Nachdenken über den Sinn des Lebens und so weiter aufrufen. Und jetzt fernab von der Diskussion, Instrumente erlaubt oder nicht, darum geht es jetzt gar nicht. Ich habe gesehen, es gibt Leute, die machen etwas, das zum Islam motiviert, mit ihren lyrischen und musikalischen Fähigkeiten. Das hat mich inspiriert, mich hinzusetzen, mein Mikrofon rauszukramen und einfach mal zu schreiben und das aufzunehmen. Dann habe ich es wirklich aus Just for Fun Release auf YouTube.

SPEAKER_1:

Du hast gesagt, du wurdest inspiriert aus dem englischsprachigen Raum, von Künstlern dort. Das sehen wir Spanner öfters, egal in welchen Bereichen. Selbst nur der islamischen Arbeit, irgendwelche Dais, Gelehrte oder auch in anderen Bereichen. Man schaut immer irgendwie auf UK, auf die Staaten, auf Kanada oder sonst wo und versucht dann auch immer gerne solche Speaker nach Deutschland zu holen. Woran liegt das, dass du auch vielleicht in diesem Bereich drüben Inspiration finden musstest und nicht hier. Vielleicht auch selber dann als mehr oder weniger Pionier für den deutschsprachigen Raum agierst.

SPEAKER_2:

Da hast du auf jeden Fall einen guten Punkt getroffen, weil es ist tatsächlich so, dass wir immer rüberschauen, wenn es um erfolgreiche YouTube-Projekte geht, wenn es um Nasheed-Art geht, wenn es um Filme geht, islamische Filme oder sonstiges oder Kinderprojekte, Filme, was auch immer. Es kommt alles von drüben. Ich denke, die Geschwister drüben hatten einfach etwas mehr Zeit, finanzielle Mittel, Organisation, um uns voraus zu sein. Und wir schauen uns das ab und machen es nach sozusagen, weil ich sage immer, wenn ich mit Leuten darüber rede, was denn UKL los ist und so weiter, dass wir ein bisschen hinterherhängen. Also was das Mindset angeht, was das Finanzielle angeht, was die organisatorische gemeinsame Arbeit angeht, was den Zusammenhalt auch angeht. Natürlich haben die dort auch ihre Differenzen, aber an gewissen Punkten kommen sie dann zusammen und arbeiten zusammen. Aber alhamdulillah, ich sehe sehr schöne Entwicklungen, auch hier jetzt in Deutschland, was solche Sachen angeht, weil unsere Generationen wachsen jetzt, übernehmen das, ändern ihr Mindset, lernen mehr über den Islam grundlegend und lernen, dass wir halt vorankommen durch diese Sachen. Dadurch, dass wir wachsen, zusammenarbeiten, stärker werden, finanziell, organisatorisch, projekttechnisch und so weiter. Und deswegen, ich denke, die Leute sind uns dort einfach ein bisschen voraus. Wir haben ein paar Jahre mehr Erfahrung gesammelt und sind jetzt dort, wo wir sind.

SPEAKER_1:

Ich meine, du bist jetzt zwei Selbstanztes gestartet, wir sind jetzt sieben Jahre danach. In dieser Phase, was würdest du behaupten, was für dich, du hast ja schon einen Punkt grundsätzlich angesprochen, finanziell ist immer so ein Thema, aber was waren sonst so Hürden, wo du die Dichter von abgehalten haben, zumindest zeitweise? Zu sagen, weißt du was, das ist vielleicht doch nichts. Weil jeder hat ja irgendwo seinen Struggle in all dem, was er tut. Sei es die Nein-Sage um einen herum oder andere Themen, Ressourcen, die einem fehlen. Kannst du uns vielleicht abholen dort, Giernd, was für dich so, vielleicht auch der Moment war, wo du gesagt hast, weißt du was, ich mach das nicht mehr weiter, weil es hat vielleicht doch keinen Sinn.

SPEAKER_2:

Ja, ich verstehe. Ich habe tatsächlich nie den Moment gehabt, wo ich gesagt habe, ich mach das nicht mehr weiter, weil es hat keinen Sinn oder es bringt nichts oder sonstiges, weil ich hab damals auch sehr oft gelernt aus verschiedenen Vorträgen oder aus meinen Unterrichtungen usw. Ein Mann nimmt sich ein Ziel vor und dann vertraut auf Allah und zieht es durch. Und wenn er an dem Punkt kommt, wo er sagt, ich will das doch nicht mehr oder soll ich das noch... Also, ich sag mal so, Gedanken wie nach dem Motto, soll ich das noch machen oder soll ich was anderes machen? Das ist ja normal, das kommt. Shaitan flüstert ein, man selber kommt vielleicht mal in eine kurze Downphase oder so. Aber wirklich in Richtung Entschluss zu gehen, darüber wirklich nachzudenken, aufzuhören usw. Ich bin zu überzeugt dafür, als dass das kommen konnte. Ich war zu überzeugt, als das kommen konnte. Ich bin nach wie vor auch zu überzeugt, als dass ich der Meinung bin, dass das kommen könnte. Und ich will das auch weiterhin so behalten, weil ich habe in den letzten Jahren oder immer ständig innerhalb dieses Projektes, weil eine große Verantwortung auch auf mir und auf den anderen Jungs, die das machen, lastet. Und die Verantwortung wird auch immer größer durch mehr Reichweite, durch mehr Leute, die dazukommen und uns folgen, uns zuhören und uns als Vorbilder nehmen, uns nachahmen und so weiter. Die Verantwortung ist riesig. Und da mache ich ständig Duat zu Allah, dass er uns auf dem richtigen Weg hält, individuell, dass unsere Bindung stark bleibt, dass wir das Allah, der uns leitet und schützt davor, komische Sachen zu machen in der Öffentlichkeit, aber auch kollektiv als Ganzes, als Team, wo ich später vielleicht noch paar Insights geben kann, was wir noch planen. Aber diese Bindung zu Allah, diese Nähe zu Allah muss sehr stark sein, gerade bei Menschen in der Öffentlichkeit, weil sie können Leute zum Guten führen, aber sie können die Leute auch in die Irre führen.

SPEAKER_1:

Das finde ich so spannend, weil vor ein paar Jahren, wenn ich ehrlich mit dir bin, wenn ich das von dir so gehört hätte, dann hätte man vielleicht so diese Gedanken gehabt, das passt irgendwie nicht zusammen, was er gerade sagt. Die Leute in der Öffentlichkeit sind in der Öffentlichkeit und die Leute, die im Dienst sind, sind im Dienst. Aber das ist ja gar nicht so. Das ist ja Spanner eigentlich. Das geht Hand in Hand und dementsprechend kommt ja auch die Verantwortung und das, wie du sagst, man braucht ein solides Fundament, um, wenn man selber auf dem Weg ist und mehr Verantwortung in die Hand gedrückt bekommt, sprich mehr Reichweite, sprich Erfolg, sprich die Leute schauen einem dann umso mehr zu und es kommen, wie du sagst, Nachahmer und die versuchen, das zu kopieren und sich davon inspirieren zu lassen, dass es eben dazu führen kann, dass man entweder, wenn man es jetzt vereinfacht sieht, etwas Gutes oder was Schlechtes damit macht. Aber dabei ist es halt integriert an unserem gesamten Alltag, ob du jetzt ein Künstler bist, der in der Öffentlichkeit ist oder jemand im Büro ist und damit seine Mitarbeiter beeinflusst. Das eine ist dann nur noch eine größere Magnitude, dass man mehr Leute sozusagen erreicht. Du hast aber von Team gesprochen und sehr oft sieht man das ja unter Künstlern oder Einzelpersonen, die dann irgendwo Bekanntheit gewinnen, dass die so im Vordergrund stehen. Aber vielleicht kannst du uns sagen, wie groß ist das Team? Wie viele Leute sind eigentlich involviert, damit es überhaupt in Anführungszeichen Redline oder das Projekt gibt?

SPEAKER_2:

Was ich interessant finde, ist, dass manchmal Leute online kommentieren, die reden oder schreiben über Redline, als wäre das eine Gruppe oder so. Aber Redline ist tatsächlich nur der Art, das sprich ich. Und die Organisation, die Sachen zu planen, was machen wir, welcher Weg und so weiter, das ist tatsächlich dann ich, der sich dann links, rechts und so weiter die Helfer und Leute und Dienstleister und Sonstiges ranholt und dann dieses Projekt fertig macht und es rausbringt. Aber wenn ich von Team spreche, wenn ich von Kollektiv spreche, dann spreche ich wirklich von weiteren Artists und weiteren Leuten, die die selbe Vision teilen wie ich, wo wir sagen, wir schließen uns zusammen zu einem Label. Wir schließen uns zusammen zu einem organisierten Label, eine Art kleine Jamaa, sagt man, die ihre Dawa auf ihre Art und Weise nach vorne bringen. Das heißt, wir schließen uns zusammen, wir nutzen unsere Talente, jeder in seinem Bereich seine Kräfte und was sie noch mal ausmacht und bauen diese Sache gemeinsam auf, sodass es noch größer werden kann und noch größere Wellen schlagen kann als wie eine Einzelperson, die natürlich auch viel erreichen kann, wie man gesehen hat. Aber als Team kann man noch viel mehr erreichen. Und ich teile auch den Gedanken, dass man in dieser Sache, wenn man etwas aufgebaut hat und eine gewisse Reichweite und ein gewisses Fundament aufgebaut hat, ein gewisses Netzwerk aufgebaut hat, dass man jetzt Leute um sich sammelt und die auch davon profitieren, lässt und nicht sagt, ich mache mein Ding jetzt alleine und all eyes on me nur. Sondern man möchte alle mitziehen. Man möchte, dass etwas Größeres daraus wird, dass auch Leute, die vielleicht aus der Musikszene kamen oder Talente haben und so weiter, sie richtig kanalisieren können, ob jetzt und nutzen können. Und um das zu schaffen, braucht man ein Team. Und deswegen, wenn wir von Team sprechen, dann ist es insha'allah der Plan des Labels, was jetzt bald offiziell auch angekündigt wird.

SPEAKER_1:

Also, du hast zwei Begriffe, auf die ich näher eingehen möchte. Ein nach dem anderen. Und zwar einmal das Thema Label und dann auch das Thema Dauer. Aber vielleicht zu Label. Vielleicht kannst du mal für die Zuhörer, die vielleicht musiktechnisch ein bisschen distanzierter sind, kurz erklären, was ein Label ist, was ist die Funktion. Aber auch vielleicht, warum ist das so ein großartiger Schritt eigentlich? Weil, soweit ich weiß, korrigiere ich mich, gibt es ein Label, was Ziele verfolgt. Und auf die kommen wir ja zu sprechen, die ihr eigentlich verfolgt. Soweit ich weiß ja nicht, Label sind ja sehr oft mit anderen Dingen und kommerziell und sehr profitorientiert. Egal, was der Inhalt ist und egal, welche Botschaften man verteilt. Hauptsache man macht Geld mehr oder weniger damit. Vielleicht kannst du kurz den Zuhörern erklären, was ist überhaupt ein Label und warum ist das gerade so wichtig, dass es vielleicht ein Label gibt, was islamische Werte oder muslimische Werte vertritt.

SPEAKER_2:

Genau, also ein Label ist sozusagen ein Gerüst, ein Dachverband, unter dem sich dann verschiedenste Menschen mit denselben Talenten, sag ich mal, sammeln, in dem Fall halt Musiker. Und dieses Label hat gewisse Vorteile, in dem Sinne, dass zum Beispiel die Künstler profitieren gegenseitig voneinander von der Reichweite und den Zielgruppen und den Followern von den anderen. Das heißt, es wird ein großer Pool. Das heißt, vorher waren das einzelne Pools, die jeder hatte, und jetzt werden diese Pools zusammengetan, weil diese Künstler jetzt unter diesem Label agieren und gleichzeitig werden die anderen Künstler auch davon profitieren, dass sie eine gewisse Reichweite mitnehmen. Das heißt, das ist der eine Vorteil für den Künstler. Der andere Vorteil ist, dass das Label Netzwerk hat, es hat Ressourcen, es hat vielleicht finanzielle Stärken oder Möglichkeiten. Es hat Ressourcen wie Videoproduktion, Studio und so weiter. Es hat Ressourcen wie Erfahrung, wenn da ein Künstler ist oder Künstler, die sehr viel Erfahrung haben und den anderen helfen können. Das heißt, es ist ein Konstrukt, das einfach hilft, aus mehreren kleinen Pools von den Leuten wirklich ein Ozean zu machen. Das ist an sich, wenn man es jetzt einfach für Leute, die damit nichts zu tun haben, es erklärt. Das ist halt dieses Konstrukt, wo die Leute ihre Vorteile von auch ziehen können und wo die Künstler gemeinsam etwas aufbauen können und nach vorne bringen können, weil immer wieder dieser eine Name fällt. Es ist dann nicht mehr Künstler X mit seinen Leuten und Y mit denen und Z mit denen und so weiter, sondern es ist immer das Label. Und das Label hat diese Leute unter sich. Beispiel, ich nenne dir mal ein Beispiel aus unseren Jamaats jetzt oder aus dem Islam in Deutschland. Wir haben zum Beispiel Ditiib, den Dipper-Mann. Und man sagt nicht Moscheen, X und Y und Imam, der und Imam, der und so weiter, sonst ist es Ditiib. Und das wird insha'allah auch das Label. So wollen wir das auch machen. Es soll nicht mehr dieser... Natürlich jeder Künstler hat seinen eigenen Style und man wird ihn noch kennen, als wie er ist. Aber es soll einfach ein Dachverband werden, für alle. Und auch Möglichkeit geben, wie bei Ditiib zum Beispiel, dass Leute ausgebildet werden, dass sie in Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, dass sie etwas aufbauen können.

SPEAKER_1:

Und um das vorweg zu... Also die zweite Frage, die ich dargestellt habe, und deswegen bietet es ja dann den Raum, vor allem auch für zukünftige Künstler oder Aktuelle, die vielleicht gewisse Ressourcen nicht haben, relativ schnell einen Einstieg zu finden, damit sie nicht demotiviert sind, weil dieser Weg, egal was man irgendwie schaffen möchte, egal was man aufbauen möchte, egal welches Projekt, du kennst es wahrscheinlich sehr, sehr gut aus deinem eigenen Werdegang, das benötigt gewisse Opfer, das bringt Hindernisse, Hürden, Ressourcen, die fehlen etc., die man dann aber relativ schnell unter so einem Dachverband finden kann und sich vielleicht dann auch wohlfühlt, weil man weiß, hier muss ich nicht wieder meiner Natur plötzlich irgendwas repräsentieren. Hier muss ich nicht auf YouTube anfangen, irgendwelchen Fake Beef oder sonst was zu starten, vielleicht um Bekanntheit zu erlangen, temporär auf kurz vor einem Album. Das kennt man ja sehr gut, wenn sich irgendwelche Rapper, irgendwelche Beleidigungen an den Kopf schmeißen, damit sie kurz im Namen sind aller Leute. Oder solche Mittel sozusagen zu bedienen, damit sie irgendwelche Zahlen, die sie sich ja auch verpflichten, dem Label gegenüber gewisse Dinge zu tun, die aber vielleicht zu wieder ihrer Natur sind. Und extrem spannend. Du hast auch jetzt den Begriff Dawa gebracht, grob auf Deutsch übersetzt, irgendwie die Einladung oder Gespräch. Versuchen, den Leuten eine gewisse Sache näher zu bringen. In diesem Kontext verstehe ich dich so, dass du sagst, okay, den Islam oder islamische Werte oder muslimische Werte näher zu bringen. Aber Frage vielleicht hier, weil auch hier kriegen das vielleicht Leute, die nichts damit zu tun haben, gar nichts zusammen. Wieso muss man überhaupt islamische Werte in so einer Form, in so einer Kunstform präsentieren? Warum kann man das nicht von einer da trennen? Warum sagt man nicht, wie du gesagt hast, lass den Islam doch lieber in der Moschee, lass den doch lieber beim Ditib? Warum vermischt du das Schöne, das Edle jetzt mit etwas wie dieser Kunstform? Wie vereinbarst du das?

SPEAKER_2:

Ja, also es gibt natürlich ein gewisses Bild, was zum Beispiel die Musikindustrie oder Rapper an sich nach außen verkörpern oder verkörpert haben und dadurch bei den Menschen, bei den Zuhörern so eine gewisse Vorstellung über den Rapper an sich geschaffen wurde, sodass wenn jetzt auf einmal Nasheed-Artists kommen, die auch ihre Inhalte, eine gewisse Rapform Ich glaube, wenn wir uns jetzt ein bisschen mit dieser Rap-Form oder sonstiges nach vorne bringen, auf einmal in dieses Bild ein bisschen gedrängt werden. Die Leute sind dann auch verwirrt und sagen so, so Rap und Islam, das passt doch nicht zusammen und so weiter und so fort. Tatsächlich sage ich, dass das Unwissenheit ist. Dahingehend, dass wenn wir einmal in die Geschichte des Islam schauen, dass wir sehen, dass Poesie und Dichtungen und Poeten an sich eine, also das war fast Standard unter den Sahaba, also es gab Poeten von Rasulullah wie Hasan bin Thabit und Abdullah bin Rawaha und Kaab bin Malik und noch viele weitere und Rasulullah hat sogar in der Propheten-Moschee extra eine Art Kanzel aufgebaut für seine Poeten, damit sie sich dort auf diese Kanzel stellen und ihre Poesie dort veröffentlichen und laut vortragen. Also das sind Sachen, von denen viele Leute nicht wissen. Das heißt, die Poesie an sich, die Dichtkunst und in einer Art Rhythmen, Taktschema innerhalb von Melodien, Reimschemata usw., die Inhalte nach vorne zu bringen oder den Islam zu verkünden oder sogar auf die damaligen Götzendiener, die gegen den Islam gekämpft haben usw. gegen sie zu antworten, also schon beinahe Distracts würde ich sagen. Das war Gang und Gebe damals, das heißt, das hat seinen Platz im Islam. Und Allah sagt sogar im Koran, in der Sura Ash-Shu'ara übersetzt die Poeten, heißt das, in den letzten vier Versen steht z.B. geschrieben, schaut auf die Dichter, wie sie in jedem Land umherirren und sagen, was sie nicht tun. Und sie sind sozusagen irre gegangen und dann denkt man sich so, das ist ja eigentlich eine sehr schlechte und negative Darstellung der Dichter. Und ich bin ja sozusagen auch einer, ist das doch schlimm. Aber dann kommt der letzte Vers in dieser Sura. Und zwar steht dann dort, außer diejenigen, die ihre Fähigkeiten oder ihre Dichtkunst für Allah nutzen und gegen das Schlechte. Das heißt dort wird einmal aufgezeigt, guck mal, die schlechten Dichter oder die, die ihr Talent für das Schlechte nutzen, sind diejenigen, die viel reden, leeres Gerede betreiben, lügen und sagen, also sagen, was sie nicht tun. Und wenn man in die heutige Musik- und Rap-Szene schaut, dann ist das genau der Fall. Die sagen so viele Sachen und ich hab das und ich hab Autos und ich mach so und ich mach so, aber er macht nichts davon. Er lässt teilweise sogar seine eigenen Kinder nicht seine eigenen Lieder hören. Solche Leute sind das. Und dann aber gibt es auf der anderen Seite die Dichter, die Dichter für Allah sozusagen, die zum Islam aufrufen, die den Islam verteidigen, die motivieren zu praktizieren, die Rasulullah den Menschen bekannt machen, die Allah den Menschen bekannt machen. Und von diesen wird gut geredet und das sind sogar Leute, die mit ihrer Arbeit gute Taten sammeln. Und deswegen, um darauf bezogen zurückzukommen, ja die lasst doch Titi machen und so weiter, sie sollen alle machen, aber wir machen auch.

SPEAKER_1:

Ich fand es extrem spannend, ich krieg es gerade nicht zusammen und es war sogar bekannt, dass ein Sahabi nicht von den Dichtern, die du erwähnt hast, des Proleten des Islam, sondern ein anderer. Zu damaligen Zeit gab es sogar, wie du gesagt hast, nicht nur die Dichtkunst, dass jemand ein Gedicht vorgetragen hat, sondern in einer bestimmten getakteten Form, face to face, haben sie so Gedichte vorgetragen und sich live, mehr oder weniger versucht, in der damaligen Zeit zu erniedrigen. Ein Sahabi, ich will gerade nicht seinen Namen sagen, weil ich gerade den Kontext nicht so zusammenkriege, war auch dafür bekannt und das hat mich so geschockt. Ich war so, hä, wie kann das sein? Das passt doch gar nicht so miteinander zusammen. Okay, Dichtung auch mal dahingestellt, aber auf diese Art und Weise, das muss doch nicht... Aber wie du sagst, Subhanallah al-Salam hat so viele Wege geschaffen, um eine Botschaft an den Mann zu bringen. Und eigentlich müssen wir an der Vorfront sein, diese Botschaften an die Gesellschaft zu bringen. Oder auch an unsere eigene Gesellschaft erst mal. Wir müssen erst mal, glaube ich, auch bei uns selber sozusagen anfangen, um dort Subhanallah einen gewissen Standard zu etablieren, ein gewisses Selbstbewusstsein. Und ich meine, es ist leider, ich hatte auch mal vor einiger Zeit diesen Podcast mit einem anderen Bruder, da haben wir eben gerade über die heutigen Rapper so ein bisschen gesprochen. Und eigentlich sind viele von denen, sind eigentlich Muslime und kommen aus einer islamischen Familie und so weiter und so fort. Und machen trotzdem teilweise so einen komischen Quatsch. Oder bauen dann die Religionen auf eine nicht so gute Art und Weise in ihre Texte ein. Und die Realität ist, junge Muslime hören das. Ob man sagt, es ist erlaubt, das sei mal alles dahingestellt. Es ist leider eine Realität, dass ein Großteil der Zuhörerschaft Muslime sind, mehr oder weniger. Genau, richtig. Und das ist, wenn ich mir das so vorstelle, das ist wie so ein Kuchen auf so einem Markt. Entweder man holt sich eine Portion dieses Kuchens oder halt auch nicht und überlässt es dann anderen. Und gerade wenn gewisse Geschwister mit so einem Talent von Allah s.a. letztlich diese Gabe erhalten haben, was gibt es denn Schöneres, das auf dem Weg einzusetzen? Hier dann auch die Frage, weil du hast gesagt, du warst vorher schon in der Musikszene, wie einige anderen auch, und die haben dann sozusagen den Turn gemacht, nicht den U-Turn, aber zumindest in die rechte Richtung, inshallah. Damals hast du deine Inspiration ja auch aus anderen Vorbildern gezogen. Jetzt machst du diese Pioniersarbeit und hast dann vielleicht auch gewisse Vorbilder, die du aus UK oder USA oder sonst wo dich inspiriert haben. Woraus siehst du aber deine Inspiration aktuell?

SPEAKER_2:

Das ist eine gute Frage. Es ist interessant, weil man kann das beobachten, wenn man an sich selbst schaut oder auch an den Leuten um sich herum, die Inspiration oder das, worüber man spricht und so weiter. Es ist immer eigentlich der Output von dem Kontext, in dem man lebt, von den Sachen, von dem man umgeben ist. Ich sag mal so, ein Bruder, der sehr harte Zeiten durchmacht, jobtechnisch, familiär und so weiter. Du wirst sehen, dass es in seinen Texten geht. Es ist auch viel um Prüfungen und um harte Zeiten und so weiter. Das ist auch eine wichtige Sache allgemein. Ich kann das jetzt nicht belegen aus Kur'an und Sunnah, aber ich selber hab das für mich immer so festgesetzt. Und zwar, wenn ich Texte schreibe, egal worum es geht, egal ob ich auch mal Sachen erwähne, die zum Beispiel trauriger sind oder sonst was, dann muss immer danach etwas kommen, was Hoffnung gibt. Was sagt, aber gib nicht auf, aber suche Reue, aber richte dich Richtung Allah und er wird dir helfen. Das heißt, ich lasse den Zuhörer, dem man auch emotional greift mit dem, was man macht. Das, was wir machen, ist eine emotional, auch sehr beeinflussende Sache. Dem müssen sich die Künstler auch bewusst sein. Man darf seine Emotionen nicht auf diesen Daumen lassen, sondern man muss ihn hochziehen daraus. Man sagt ihnen, guck mal, ich fühle das, du bist down, du hast diese und diese Emotionen gerade, das und das passiert, aber so und so. Und dann ziehst du ihn hoch und du merkst, wie das die Leute dann auch motiviert und wie sie dich dann kontaktieren und sagen, du hast mir rausgeholfen aus schlechten Zeiten, ich hab Motivation getankt, ich hab angefangen zu beten, ich hab dies das, weil man sie rauszieht einfach. Man zieht sie raus aus ihren Gedanken, aus ihren schlechten Phasen und so weiter. Das heißt, das, worüber man schreibt, ist wirklich der Kontext, den man auch durchgemacht hat. Und man wird merken, dass zum Beispiel, wenn man selber fern ist von, eine längere Zeit fern ist, von Vorträgen, von Input, von Geschwistern, und sich zum Beispiel nur noch mit der Musik beschäftigt, du bist auf einmal nur noch am Sitzen und am Komponieren und Schreiben und so weiter, dann merkt man, dass die Texte auch irgendwann ein bisschen inhaltlos werden. Und natürlich, man kann immer noch Allah erwähnen und islamische Inhalte erwähnen und so weiter, aber es kommt nicht mehr aus dem Herzen. Und wenn es nicht aus deinem Herzen kommt, dann geht es auch nicht in das Herz des Zuhörers. Weil wir gehen von Herz zu Herz bei dem, was wir machen. Es kommt aus dem Herzen und es geht ins Herz des Zuhörers. Und manchmal wirst du aber Dinge hören, Nasheeds oder auch Lieder, wo man merkt, okay, das geht einmal in den Kopf und das war's. Aber es geht nicht ins Herz rein. Und es gibt auch normale Musiker, die vielleicht über schlechte Sachen sagen, aber da geht es wirklich ins Herz, weil man merkt, boah, der leidet richtig, der meint das richtig ernst, der ist super authentisch. Und das ist bei uns auch eine Sache. Deswegen, wenn du fragst, woher kommt die Inspiration, sie kommt wirklich aus dem Kontext, in dem wir leben, in dem was wir durchmachen. Und die besten Inhalte kommen, wenn man sich auf dem Weg Allahs abmüht, wenn man regelmäßig umgeben ist von Geschwistern, die einen Amman an Allah erinnern, dass man regelmäßig in Kreisen ist, wo die Engel rumkreisen, also die Orte, wo Allah erwähnt wird. Wenn man regelmäßig auf diesem Weg ist und seine Bindung zu Allah stark hält, dann kommen Texte und Projekte, die die Menschen mitziehen, die die Menschen motiviert und einfach katapultiert. Wenn man in einer Phase ist, wo man selber Allah fern ist, dann kann es sein, dass man mal inhaltslosere Dinge schreibt oder vielleicht auch traurigere Sachen schreibt, wo man selber Preis gibt, dass man in Sünden verfallen ist oder dass man fern ist von Allah, aber dass man die Hoffnung nicht aufgibt und so weiter, was auch seinen Effekt haben kann.

SPEAKER_1:

Ich finde es deswegen so wunderschön, was du gesagt hast, weil der erste Punkt, man schreibt ein Problem, aber gibt dann Hoffnung quasi hinterher. Das ist eigentlich von der Sunna von Allah und auch das Propheten sallallahu alaihi wa sallam. Wenn man den Koran anschaut, gibt es selten Stellen, wo Allah über die Hölle spricht, aber gleichzeitig Hoffnung gibt und sagt, Allah ist der Allervergebende. Allah ist derjenige, der die Reue annimmt. Allah ist derjenige, der sanft auch sein kann sozusagen, nachdem er beispielsweise die Strafe beschreibt. Oder ähnlich den Propheten sallallahu alaihi wa sallam, das finde ich wirklich eines der stärksten, also es war einer, das geht nicht in meinen Kopf einfach rein, als Nasheed ist Propheten sallallahu alaihi wa sallam, als er, als die Schlacht von Chai Sabs der Parteien war und sich die gesamte arabische Halbinsel fast gegen die Muslime zusammengeschlossen hat und die mehr oder weniger unter einer, wie sagt man das? Im Englischen sagt man Sij, der deutsche Begriff davon, dass man abgetrennt ist. Die waren einfach abgetrennt von, da kam kein Essen rein, kein Trinken, nichts mehr. Die Muslime dort haben verhungert in der Zeit und plötzlich, kennen wir die Geschichte, wo der Prophet sallallahu alaihi wa sallam verkündet, dass die Muslime in Persien sein werden und in Yemen und das einnehmen werden und so weiter und so fort. Und die Leute dachten sich so, wie kann er über diese Dinge sprechen, während wir hier teilweise nicht mehr was zu essen haben. Aber das ist der Ansatz einer Person, die Menschen inspiriert. Und zwar nicht nur einfach alles ist schlecht, alles ist schlecht, weil der, der sagt, jeder ist verdorben, ist eigentlich selber verdorben, sondern umgekehrt, man versucht Hoffnung zu geben und das in einen Kontext zu setzen, in dem man aktuell ist. Und wie du gesagt hast, das sind die eigenen Erfahrungen. Für mich ist es so schön, weil ich weiß, zum Beispiel selber in meiner Arbeit oder sonst wo, dass Geschichten erzählen, egal in welchem Format es ist, diese Erfahrungen zu teilen, das ist das, was Menschen am meisten bewegt und die Emotionen triggert. Nicht anders, sagt auch der Al-Azmat in dem Koran selber. Er erzählt die besten aller Geschichten. Suraad Youssef, Yanis Panda, wenn man sich damit beschäftigt, wie viel das mit einem selber macht. Und genauso ist es so, wir brauchen Formate und die ändern sich halt von Zeit zu Zeit. Bei den einen sind das vielleicht die reinen Texte gewesen, der anderen waren die Poeten, die anderen haben Kalografie gemacht, die anderen haben Bilder, was auch immer sein sollte. Aber am Ende des Tages sind es eben diese Geschichten und Emotionen, die übertragen werden, um dann wieder Emotionen zu triggern, bei denen der das aufnimmt und im besten Fall für uns, zu etwas Gutem zu motivieren. Ich fand das extrem schön, wie du das beschrieben hattest. Jetzt hast du schon eigentlich mehr als nur angeteasert gesagt, dass ein Label in Planung ist. Und sich dort andere Künstler auch entsprechend zusammenschließen und versuchen, so etwas auf die Beine zu stellen. Kannst du uns vielleicht etwas mehr geben, mehr oder weniger, was man da eigentlich erwarten kann? Was sind konkrete Projekte, die dort geplant sind? Und vielleicht ist ja jetzt schon aktuell irgendwie was im Gange.

SPEAKER_2:

Ja, also eine Sache, die ich mir selber zum Ziel gesetzt habe, ist auch aus den Erfahrungen, die ich vor der ganzen Nasheed-Arbeit gemacht habe. Es gibt viele Muslime, die etwas aufbauen möchten oder die etwas machen möchten oder die Talent für irgendetwas nutzen möchten. Und dann machen sie es auch, aber sie machen es nicht mit vollem Einsatz. Das heißt, es ist dann so ein Ding nebenbei. Es ist so ein Teil, wo man sagt, okay, da kann vielleicht so 10 Prozent meines Einkommens, was ich gewillt bin, zu investieren, kann da ein bisschen rein. Da können ein paar Grafiken selber erstellt werden mit irgendwelchen Online-Generatoren oder Kanbo oder sonstiges. Da wird mal ein Logo so zusammengeschustert. Da mache ich mal ein Video mit dem Hobbystudenten nebenan und so weiter. Aber ich habe mir zum Ziel gesetzt, alles wirklich auf höchster professioneller Ebene zu machen, wie es mir möglich ist, um einfach noch zu beweisen, dass ich eine Sache ernst meine. Und weil ich gesagt habe, das ist für mich eine Dauerarbeit oder Tätigkeit. Und Dauer bedeutet, dass man da reingeht mit seiner Zeit, mit seinem Geld, mit Stress, mit allem und nicht nebenbei mal ein bisschen. Und so habe ich gesagt, dass ich Allah beweisen möchte, dass ich die Sache ernst meine und auch nicht den kleinstmöglichen Effort da reinpacke, Mühe da reinpacke, sondern wirklich das, was ich schaffe, was ich leisten kann, wirklich an die Grenzen zu gehen. Und Alhamdulillah, ich habe die Erfahrung gemacht, dass dadurch, dass wir die Soundaufnahmen in höchster Studioqualität, die Videos in höchster Produktionsqualität, die stehen den normalen Rappervideos und so weiter nichts nach. Vielleicht höchstens mit den Szenen wechseln und so weiter. Da haben die Rapper ein bisschen mehr Kulissen und Sachen, weil die haben da 30, 40, 50k immer reinhauen an Geld. Aber wir haben von der Qualität her und von allem steht das dem eigentlich nichts nach, von dem, wie wir auftreten. Dieses Label ist nichts anderes, was diese Form betrifft. Und zwar wir sagen, wir gehen full professionell jetzt mit einem Label nach vorne. Das heißt, da wird gerade ein Branding fertig gemacht. Da werden finanzielle Dinge im Hintergrund geklärt. Da werden die Künstlerverträge ausgearbeitet. Die Künstler, die wir reinholen, sind alle auf höchstem Niveau und bekommen auch gewisse Standards, die geleistet werden müssen und so weiter. Das heißt, wir gehen mit dieser Sache wirklich so stark wie möglich nach vorne, um den Menschen wirklich eine Alternative zu bieten oder ihnen wirklich zu zeigen, dass die Muslime auch Großes erreichen können. Weil das, was einen immer enttäuscht, was mich persönlich enttäuscht hat und was auch immer wieder Leute enttäuscht ist, Leute kommen mit Projekten nach vorne, aber die Projekte sind, wie gesagt, amateurhaft aufgezogen. Man merkt, da ist nicht richtig Geld, Mühe und so weiter reingesteckt worden oder es hängt hinterher von dem Style her, wirkt das so, als ob das irgendwie 10, 15 Jahre hinterherhängt. Und das wollen wir vermeiden. Und jetzt mit dem Label, also ich bin lange in Planung und in Vorarbeit momentan damit. Und es ist jetzt der Punkt, wo wir damit insha'Allah, ich hoffe in den nächsten drei Monaten, sage ich mal einfach jetzt, offiziell an den Start gehen können, wo die Künstler angekündigt werden, wo die Verträge unterschrieben werden, wo das Branding, das Finanzielle und so weiter alles langsam Form annimmt. Und mit Allahs Hilfe wird das eine sehr große und gute Sache. Das ist das Einzige, was ich sozusagen gerade ankündigen kann, weil zu tief ins Detail möchte ich nicht gehen, bevor das neu steht.

SPEAKER_1:

Selbstverständlich. Und Megha Asmarallah ist auch ebenfalls segnend. Ich habe jetzt auch mitbekommen zu unserer Freude auch, dass du auch ein gewisses Community-Projekt fährst über Commonplace, da ist da eine Zusammenarbeit, was stattfindet oder stattfinden soll. Vielleicht willst du uns kurz darüber abholen, was das genau ist und wieso das aber auch wichtig ist zum Beispiel.

SPEAKER_2:

Klar, also wir möchten natürlich auch ein Funding für Straight Path Records, so heißt das Label, reinholen. Und das Ganze soll über Commonplace geschehen, weil wir sehen, ihr habt eine schöne Plattform aufgebaut, ihr seid auch fleißig dabei, man sieht viele starke Projekte, die auch dort aktuell gefundet werden oder wurden. Und wir haben gesagt, lass uns Hand in Hand gehen. Man könnte natürlich auch über Patreon oder sonstige Plattformen arbeiten, aber wir möchten auch gemeinsam mit Muslim uns hochziehen und da kommen wir zurück zu dem Gedanken von, wenn man eine gewisse Reichweite oder etwas erreicht hat, warum soll man jetzt alleine weitermachen mit seinem eigenes Ding? Man will den Pool vergrößern. Da möchte man natürlich auch bei euch andocken und sagen, hey, lass uns das doch zusammen machen. Und ein Funding für Straight Path Records, auch ein wiederkehrendes Mitgliederbeitrag, das möchten wir auch bei euch den Menschen anbieten, sodass die Leute regelmäßig in dieses Label spenden können. Und diese Spende wird auch für sie als Beitrag in unsere Arbeit inshallah bei Allah eingehen, weil wir verbreiten den Islam in Deutschland. Wir mühen uns ab und wir finanzieren uns nicht damit. Also kein Cent von diesem Geld, das gefundet oder gespendet wird in dieses Label oder eingeht, wird genutzt, dass sich irgendein Künstler von uns davon versorgt. Jeder von uns hat seine normale Arbeit. Jeder von uns macht das ehrenamtlich und das ist ein Non-Profit-Label. Wir werden Geld generieren durch verschiedenste Sachen, aber dieses Geld wird nur genutzt, um das Projekt weiter zu skalieren, Videos zu produzieren und so weiter. Das heißt, die Leute sollen sich auch bewusst sein, wenn sie dieses Label unterstützen und wenn sie auch mal etwas Neues, etwas Neuartiges unterstützen wollen. Und nicht immer dieselbe Art von Projekten, die auch alle wichtig sind und gut, aber wenn sie mal ein neuartiges Star-World-Projekt unterstützen wollen, was sehr viel Potenzial hat und was den Islam wirklich auch stark auf eine ansprechende Weise verbreiten kann, gerade für die Jugendlichen, dann sollten sie auf jeden Fall teil sein und an dieser Sache teilnehmen. Insha'Allah als Mitglieder oder als einmalige Spender. Insha'Allah wird das eine sehr schöne Sache.

SPEAKER_1:

Insha'Allah. Es ist auch extrem spannend für uns, weil dadurch, dass diese Synergie gemeinsam jetzt aufgebaut wird, ist es insha'Allah auch eigentlich das Erste, womit wir das rangehen. Und wir haben, als dieser Funke einmal gezündet wurde, hat man direkt gemerkt, dass es auch in anderen Bereichen diesen Bedarf gibt und diese Synergie geschaffen werden soll. Das heißt, auch hier umgekehrt, wenn man einmal sich entscheidet, dafür vielleicht mit anderen was zu machen oder die auf eine gewisse Idee bringt, man holt sich dann quasi den Lohn dafür ein. Insha'Allah, wenn es klappt, man zieht es gemeinsam auf als Projekt mehr oder weniger, kann es plötzlich sein, dass Commons Place nicht mehr die Crowdfunding-Plattform ist. Mittlerweile werden ja auch Tickets über die Plattform sozusagen verkauft. Und jetzt gibt es plötzlich die Möglichkeit, langfristige Projekte direkt in Form eines Patreons zu finanzieren. Insha'Allah, wenn ich sage, jetzt, es kommt, bis dann die Folge draußen, es ist insha'Allah ebenfalls schon vorhanden. Das ist für mich persönlich extrem inspirierend einfach deswegen, weil man plötzlich in den Geschmack selber davon kommt, wie viel wir eigentlich gemeinsam erreichen könnten, wenn wir plötzlich Hand in Hand gehen. Wie viel wir eigentlich umsetzen könnten. Und auch dann merken insha'Allah, dass es eigentlich nie an den Ressourcen wirklich gemangelt hat. Es hat nie daran gemangelt, dass vielleicht zu wenig Geld in muslimischen Kreisen vorhanden ist. Sondern ganz im Gegenteil, unsere Organisation war einfach nicht da. Wir waren einfach chaotisch verteilt. Wir waren vielleicht auch teilweise misstrauend, weil man sich gesagt hat, ich ziehe lieber selber durch, weil dem oder denen vertraue ich nicht. Oder all diese Sachen. Und ich merke, wir sind gerade in so einer Zeit, die auch extrem natürlich schwierig ist mit all dem, was los ist, in den Palästinien, in Rasa, mit den Stimmungen in Deutschland, die sich aufbaut etc. Aber genauso fühlt es sich dazu, dass Muslime mehr und mehr auf sich selber schauen und sagen, hey, guck mal, wir haben uns. Und uns müssen wir jetzt anfangen zu vertrauen. Und wir müssen uns jetzt anfangen zu organisieren, damit wir auch einen Beitrag leisten können. Damit wir auch etwas nicht nur uns Muslimen zurückgeben, sondern auch der Gesellschaft an sich. Weil wir glauben ja fest daran, dass der Islam das Schönste ist, was es gibt. Und wir wollen das nicht, weil wir uns darauf freuen, dass Leute unsere Religion folgen. Weil es ist ja nicht unsere Religionshandler. Wir sind am Ende des Tages auch nur Inshallah-Diener, sondern da ist eine feste Überzeugung dahinter. Und wir machen das auch aus fester Überzeugung, dass wir darauf hoffen, dass andere Menschen diese schöne Botschaft versteht. Und wenn sie es dann nicht tun, dann habe ich davon keinen Schaden. Aber es tut einem selber im Herzen weh, wenn der Nachbar oder die Person gegenüber oder der Mitarbeiter oder der Kollege oder wer auch immer ein anderes Verständnis hat von dieser Botschaft. Nicht gerade diese diesen süßen Honig, der sich dahinter verbirgt, schmeckt.

SPEAKER_2:

Das ist auch, wie du schön gesagt hast, durch diese gemeinschaftliche Zusammenarbeit kommt einfach Baraka.

SPEAKER_1:

Genau, das ist das Stichwort. Stichwort Baraka und auch auf die Zeit geschaut. Denke ich, wir haben einen guten Punkt erreicht, um vielleicht dir, Bruna, das Abschlusswort zu geben. Vielleicht einfach nur an dir zur Podcast-Zuhörerschaft. Hier kommt ja auch eine Schnittmenge zusammen. Wir haben bei dir Geschwister, die Nasheeds hören und darüber vielleicht Inspiration tanken im Alltag. Wir haben bei uns, sage ich mal, Podcast-Zuhörer, die einen längeren Format hören und da ist auch so eine Schnittmenge. Aber vielleicht hast du ja eine Botschaft einfach an die Geschwister, die die Folge hier hören und auch weiterhin hören werden, was du denen einfach mitgeben möchtest.

SPEAKER_2:

Ja, 100%. Also, ich sag mal so, ich könnte jetzt natürlich Werbung für die anderen Nasheeds machen und alles, aber ich möchte ganz andere Gedanken als Abschluss an die Leute weitergeben. Und zwar diese, was die gemeinschaftliche Arbeit angeht. Weil Allah erwähnt zum Beispiel im Quran das Beispiel der Biene, im Surah al-Nahl. Und wenn Allah das Beispiel erwähnt, dann hat das einen tieferen Sinn und man kann sehr vieles daraus ziehen. Dass die Biene ein Geschöpfnis von Allah, was von Blüte zu Blüte fliegt, sich dort den Nektar holt, man zurück in den Bau kommt und dort diesen Nektar sozusagen zu Honig verarbeitet. Und der Honig ist Heilung für die Menschheit. Und Rasulullah sagt in einem Hadith, der sagt, assalallahu alayhi wa sallam, ich empfehle euch zwei Heilmittel, den Quran und Honig. Und warum produziert diese Biene ein Heilmittel, das direkt in meinem Hadith erwähnt wird? Und warum wird diese Biene erwähnt im Quran? Weil sie gemeinschaftlich arbeitet in diesem Bau, den sie haben. Es gibt in diesem Bau Bienen, die sind sozusagen Türsteher. Die schauen nur, wer rein und raus fliegt, ob der krank ist, ob nicht, ob er rein darf und nicht. Es gibt Bienen, die machen nur sauber an diesem Bau. Es gibt Bienen, die sind nur dafür zuständig, die nächsten Blüten und Felder in der Umgebung zu finden, um den Bienen im Bau zu kommunizieren. Es gibt Bienen, die sind nur dafür zuständig, den Honig reinzutragen oder weiterzuverarbeiten. Das heißt, jeder hat seinen Platz in diesem Bau. Alle arbeiten gemeinschaftlich zusammen. Jeder macht seine Aufgabe und das Ergebnis ist Heilung für den Menschen. Das heißt, das Zusammenarbeiten von uns, von mir als Label, sag ich mal jetzt, dann nächste Größenordnung von uns beiden als zwei Projektträger. Nächste Größenordnung von uns mit hier, mit denen und so weiter. Und dann größte Größenordnung, sozusagen Islam einfach, die Umma. Das ist, was Heilung für die Menschheit bringt. Und wenn wir das einmal verstanden haben und wie unsere Differenzen beiseite lassen und so weiter und so fort, so gut wie es geht zusammenarbeiten, dann werden wir diese Badakant-Heilung produzieren können und Allah wird uns dabei helfen. Deswegen müssen wir fleißig und gemeinschaftlich wie die Bienen zusammenarbeiten. Und damit würde ich jetzt noch abschließen.

SPEAKER_1:

Eine wunderschöne Botschaft, wir hatten genau diesen Punkt, den du gesagt hast. Letztes Jahr gab es eine Kampagne von der Charity Week. Ich weiß nicht, ob die dir was sagt. Aber die haben auch genau dieses Beispiel genommen, weil die versuchen ja die Einheit quasi in den Vordergrund zu stellen. Und da war die Biene genau dieses essentielle Beispiel, was gebracht wurde, das im Allahs-Verein enthalten er bringt. Und er bringt nicht Beispiele ohne Grund. Deswegen hast du das wunderschön gesagt. Und hier auch nochmal an die Zuhörer. Dennoch will ich gerne Werbung für dich machen. Geht auf redlionx.de oder eben auch bei YouTube. Einfach redlion suchen. Dann seht ihr inshallah die gesamten Werke, die bisher gekommen sind. Ich will nicht sagen, die Hits oder die Singles oder sonst was sind Botschaften, die letztendlich vermittelt werden. Wo auch das einen zum Nachdenken bringt auf eine emotionale Art und Weise, auf eine künstlerische Art und Weise. Dementsprechend hier auch nochmal die Aufforderung, unabhängig davon von Commonplace und der Zusammenarbeit oder ähnliches an sich. Das machen wir auch mit allen anderen. A unterstützt uns gegenseitig. Sprich, indem das das Teilen ist, indem es, wenn es Anklang finden sollte, dass es zuhören ist etc. Aber auch die Aufforderung, weil das ist auch glaube ich die Botschaft, die du hattest, Bruder. Wenn jemand ein Talent hat, was er nutzen kann, dann besser, dass man es nutzt und aktiv wird. Natürlich, indem man die Rahmen und die Grenzen sozusagen einhält, die er aus der Anlage gelegt hat. Aber wer einem, der vor allem an der Anlage steht und gefragt wird, warum es eben nicht passiert ist. Aber wir wollen mit einer Botschaft der Hoffnung natürlich enden, weil du das uns auch so schön gesagt hast in der Folge. Umgekehrt ist es, glaube ich, so leicht. Und viele machen das auch schon. Und ich glaube, das ist ein kleines Erwachen, was jetzt immer mehr und mehr kommt, wie ich es schon eben gesagt habe, in der Gesellschaft. Dass wir organisierter werden, dass wir mehr und mehr Hand in Hand gehen und uns auch diese Infrastrukturenmöglichkeit schaffen und die auch einfordern. Weil wir haben so viele Talente, so viele Möglichkeiten, so viele Ressourcen in den eigenen Reihen. Und diese werden wir auch in den vollen ausschöpfen, wie man es so schön sagt. Deswegen danke ich dir noch mal vielmals Polar Redline. Wir machen natürlich viel Dua, dass Alas, Baraka in deiner Arbeit liegt, viel Erfolg in deiner Arbeit und auch das gesamte Label. Es ist wunderschön, weil vor 10, 15 Jahren, wer hätte überhaupt darüber nachgedacht? Und jetzt ist es ein ernsthaftes Thema. Und ihr legt diese Arbeit vor und es kommen so viele andere Projekte noch um uns links herum zusammen. Und es geht nur darum, dass wir unser Potenzial nutzen. Deswegen, du sagst Lauch hin und ich sage Salam Aleikum.